DietPi – Bestes Raspberry Pi-Betriebssystem? DietPi OS Übersicht: DietPi vs. Raspberry Pi OS

In diesem Artikel möchte ich DietPi für den Raspberry Pi empfehlen und mit dem Raspberry Pi OS vergleichen.

Es gibt viele Betriebssysteme für den Pi.

Was ist DietPi?
Beginnen wir mit DietPi: eine auf einem Raspberry Pi und damit auf Debian basierende Linux-Distribution, die sich selbst als optimiertes Betriebssystem versteht – insbesondere auf Einplatinencomputern, auf denen Sie im Vergleich zu einem normalen PC oder Server weniger Leistung haben. Daher der Name: Es soll so wenig Ressourcen wie möglich verbrauchen.

Aber DietPi auf dieses Niveau zu reduzieren, reicht nicht aus. Es versucht, so anfängerfreundlich wie möglich zu sein und bietet Tools, die verschiedene Dinge vereinfachen. Einige beliebte Programme können mit einem einzigen Befehl installiert werden, wie z. B. das beliebte Nextcloud. Das macht die Distribution besonders interessant für Linux-Einsteiger, die schnell zu Ergebnissen kommen wollen.

Welche konkreten Vorteile hat DietPi gegenüber dem offiziellen Raspberry Pi OS?
Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf den meiner Meinung nach wichtigsten Vorteil werfen.

Umfassendere Vorkonfiguration für die automatische Installation
Wie beim Betriebssystem Raspberry Pi ist die Installation der Ausgangspunkt. Mit dem Raspberry Pi Imager können bereits einige Einstellungen vorgenommen werden, um den Pi vorzukonfigurieren – wie z.B. SSH aktivieren, Hostname setzen, WLAN-Zugangsdaten etc. Es überschreibt Dietpi und ermöglicht viele andere Einstellungen. Es gibt eine Datei namens dietpi.txt in der Boot-Partition. Neben den erweiterten Einstellungen, die Imager bereits kennt, können hier beispielsweise einige Programme automatisch installiert und konfiguriert werden. Wenn Sie beispielsweise VNC installieren, möchten Sie möglicherweise die Einstellungen entsprechend anpassen, z. B. die Auflösung. Anders als beim Betriebssystem-Image des Raspberry Pi erfolgt dies nicht grafisch, sondern über eine Textdatei.

Wem diese Möglichkeiten nicht ausreichen, der kann einfach ein eigenes Shell-Script erstellen und nach der Installation des Betriebssystems automatisch starten lassen.

Schlanke Plattform
Das Betriebssystem Raspberry Pi enthält eine Reihe von Komponenten, die viele Menschen möglicherweise nicht benötigen, insbesondere wenn der Pi als Server verwendet wird. Die Idee dahinter ist: Es soll möglichst „automatisch“ funktionieren. DietPi schränkt die Flexibilität nicht ein, aber es macht die Dinge stereotyper. Sie sehen es bereits im Installationsimage: Unkomprimiert ist es halb so groß wie das Raspberry Pi OS. Nur etwa die Hälfte der Pakete sind vorinstalliert, und beim Speicherverbrauch ist DietPi sparsamer. Weniger Pakete bedeuten weniger, schnellere Updates und eine kleinere Angriffsfläche. Teilweise ersetzt DietPi auch Programme durch effektivere Programme. Zum Beispiel ist Dropbear ein viel kleinerer SSH-Server im Gegensatz zu Debians OpenSSH und Raspberry Pi OS.

Mehr Prozesse laufen auf neu installiertem Raspberry Pi OS Lite und haben etwas höheren RAM-Verbrauch

DietPi belegt etwa 870 MB Nicht-GUI-Speicherkartenspeicher. Bei einem Vanilla Raspberry Pi OS Lite ist dies mit 1,5 GB fast das Doppelte.

Ich denke, es ist erwähnenswert, dass DietPi uns leichtere Alternativen wie Dropbear bietet – aber es zwingt uns nicht dies zu verwenden und bietet uns die Wahl. Über das Softwaretool dietpi-software können wir jederzeit auf die vom Raspberry Pi bekannte Standardsoftware umsteigen – im Falle eines SSH-Servers wird es OpenSSH sein.

Dies gilt auch für andere Programme. Beispielsweise ist lighttpd der Standard-Webserver. Auch hier bieten wir zwei Alternativen an: Neben dem beliebten Apache2 können wir auch das leistungsfähigere Nginx verwenden.

Vorkonfigurierte Software
Eine seiner Stärken ist ein Skript namens dietpi-software. Es gibt viele Softwarepakete, die ohne Konfiguration installiert werden können. Ab dem 4. Dezember 2021 gibt es genau 200 Coins. Viele beliebte Open-Source-Projekte sind enthalten, wie Nextcloud, Gogs (zum Hosten von Git-Repositories), Docker und Docker-Compose für Container, WordPress CMS oder MotionEye für Überwachungskameras, nur einige Beispiele:

1 | $ sudo dietpi-software list | wc -l
2 | 200

Wählt man dort beispielsweise Nextcloud aus, installiert DietPi im Hintergrund alle notwendigen Komponenten.

Diese Komponenten werden dann miteinander verknüpft, sodass die benötigte Software nach kurzer Wartezeit sofort eingesetzt werden kann. Dies ist ideal für Anfänger, die schnelle Ergebnisse erzielen möchten, ohne sich zuerst mit den technischen und Hintergrundgrundlagen auseinandersetzen zu müssen.

Das System benachrichtigt auch über bevorstehende Updates. Beispielsweise teilt uns DietPi beim Einloggen mit, dass die Debian-Regel von 10 auf 11 aktualisiert werden kann:

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DietPi v7.8.2 : 18:21 - Fr 03.12.2021
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- Device model : RPi 4 Model B (armv7l)
- CPU temp : 48'C : 118'F (Optimal temperature)
- LAN IP : 192.168.1.200 (eth0)
- MOTD : Learn how to upgrade your system to Bullseye:
         https://dietpi.com/blog/?p=811
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Leider bietet DietPi auch keine direkten In-Place-Upgrades an. Wie beim Betriebssystem Raspberry Pi ist eine saubere Neuinstallation auf eine separate SD-Karte erforderlich. Wenn Sie dennoch ein Inplace-Upgrade versuchen möchten, können Sie zunächst mit dietpi-backup ein systemweites Backup erstellen.

Wenn Sie eine grafische Desktop-Umgebung benötigen, können Sie diese auch in DietPi installieren. Es gibt also viele zur Auswahl.

Umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten
DietPi wird mit mehreren Konfigurationstools geliefert, die alle mit dem Präfix dietpi beginnen:

$ dietpi-
dietpi-autostart
dietpi-cloudshell
dietpi-explorer
dietpi-logclear
dietpi-software
dietpi-wifidb
dietpi-backup
dietpi-config
dietpi-justboom
dietpi-morsecode
dietpi-survey
dietpi-banner
dietpi-cron
dietpi-launcher
dietpi-nordvpn
dietpi-sync
dietpi-bugreport
dietpi-ddns
dietpi-led_control
dietpi-optimal_mtu
dietpi-update
dietpi-cleaner
dietpi-drive_manager
dietpi-letsencrypt
dietpi-services
dietpi-vpn

Ähnlich wie das Raspberry Pi OS raspi-config bietet DietPi das Konfigurationstool dietpi-config. Dort können Sie Ihr System beispielsweise durch Übertakten tiefer tunen. Andererseits kann der Pi auch leicht modifiziert werden, um ihn zu verbessern, um Strom zu sparen. Die Distribution bietet viele Hilfestellungen, wie z. B. dietpi-backup zum Erstellen und Wiederherstellen eines Backups des gesamten Systems. Auch Details wie der Message of ther Day Banner für SSH-Logins lassen sich mit dietpi-banner bearbeiten. Dank dietpi-update kann der Aktualisierungsprozess mit einem Befehl vereinfacht werden. Wenn Sie den HTTP-Dienst mit einem kostenlosen Zertifikat bereitstellen möchten, hilft Ihnen dietpi-Letsencrypt. Mit dietpi-ddns können Sie auch einen dynamischen DNS-Anbieter integrieren, sodass die Domain immer auf die aktuelle öffentliche IP-Adresse zeigt. Dieser Auszug zeigt deutlich, wie umfassend die von DietPi angebotenen Tools sind. Wer nicht nach dem Namen des Programms suchen möchte, findet eine Übersicht im dietpi-launcher.

Logs in den Ram verlagern
Standardmäßig speichert DietPi alle Datensätze in einer virtuellen Festplatte auf dem Arbeitsspeicher:

Dazu wird /var/log auf einer 50 MB großen RAM-Disk installiert, die das System automatisch erstellt.

$ df -h /var/log
Dateisystem    Größe Benutzt Verf. Verw% Eingehängt auf
tmpfs            50M    116K   50M    1% /var/log

Dadurch wird die Fähigkeit, auf die Speicherkarte zu schreiben, verringert, was die Lebensdauer der Speicherkarte erhöht. Standardmäßig behält DietPi die Logs dort für eine Stunde, damit der Hauptspeicher nicht unnötig belastet wird. Benötigen Sie die Protokolldateien über einen längeren Zeitraum, können Sie diese regelmäßig etwa stündlich auf das Laufwerk schreiben oder das RAM-Laufwerk komplett deaktivieren.

Fazit: Ist DietPi das beste Raspberry Pi Betriebssystem?
Das geringere Gewicht macht sich vor allem bei den schwächeren PI-Modellen bemerkbar, also älteren oder kleineren Modellen wie dem Zero. Aber auch bei leistungsstärkeren Modellen macht dieser Ansatz schon aus Sicherheitsgründen Sinn. Darüber hinaus enthält DietPi eine Reihe nützlicher Tools. Viele Dinge lassen sich auch für den Raspberry Pi einstellen, allerdings mit mehr Aufwand. Dies ist eine der größten Stärken von DietPi. Genau wie in den vorgefertigten Paketen. Nextcloud kann komplett automatisch mit sämtlicher Software im Raspberry Pi eingerichtet werden.